ETN-Stiftung unterstützt Altersheim für Kühe - Hilfe für "Erika & Friends"

dsc02717Auch Kühe haben ein Recht alt zu werden. Das ist nicht nur die Überzeugung der ETN-​Stiftung, sondern auch die der Landwirtsfamilie Michiels im niederrheinischen Wegberg. Während auf dem Hof der Familie Michiels früher noch konventionell Milch erzeugt wurde, hat sich der Hof nun zu einem wahren Kuhparadies entwickelt. Die Tiere dürfen nun ein Leben auf der Weide genießen, müssen keine Milch mehr produzieren und was das Wichtigste ist, sie werden nicht mehr geschlachtet, wenn sie alt sind.

Wilma Michiels war schon immer tierlieb, schon als Kind hatte sie ein Herz für Tiere in Not. Und so war für sie von Anfang an klar, dass sie an der Rinderhaltung auf dem Hof ihres Ehemannes etwas ändern musste. Traditionell wurden die Milchkühe hier saisonal in Anbindehaltung gehalten, im Sommer auf der Weide und in den Wintermonaten zu regungslosem Stehen an der Kette gezwungen. „Für mich war das kaum zu ertragen. Ich schlich mich oft nachts in den Stall, machte die Kühe los und lockerte ihre Muskeln.“, berichtet uns Frau Michiels kopfschüttelnd. Zu diesem Zeitpunkt fiel ihr auch Kuh Erika auf – eine ganz besondere Kuh, wie sich zeigte. Erika konnte sich mit einem Leben in Anbindehaltung nicht abfinden und schaffte es immer wieder sich von der Kette zu befreien. Frau Michiels war beeindruckt von dem Freiheitsdrang dieser Kuh und als sie 2012 zum Schlachter sollte, schaffte sie es ihren Mann Heinz davon zu überzeugen, die Kuh zu behalten. So legte Kuh Erika den Grundstein für ein Umdenken bei Bauer Heinz und bei Wilma Michiels war die Idee geboren, auch den anderen Kühen den Weg zum Schlachter zu ersparen. Sie gründete den Verein „Erika & friends“, der fortan durch Spendengelder und Patenschaften dafür sorgen sollte, dass alle Kühe des Hofes ein sorgenfreies Leben fernab jeglicher Nutztierhaltung führen können. Die Tiere dürfen nun bis an ihr Lebensende auf dem Hof bleiben, sie müssen keinen Nachwuchs mehr produzieren und geben deshalb auch keine Milch mehr. Die noch vorhandenen Kälber dürfen jetzt bei den Mutterkühen bleiben und haben alleiniges Anrecht auf die Milch ihrer Mütter. Somit gibt Familie Michiels nicht nur altgedienten Milchkühen einen artgerechten Altersruhesitz, sondern sorgt auch dafür, dass der Nachwuchs in der Herde an der Seite seiner Mütter aufwachsen kann. „Dass wir früher die Kälber von ihren Müttern trennen mussten, hat mir jedes Mal so leidgetan!“, berichtet Wilma Michiels. „ Kühe haben so eine starke Bindung zu ihren Kälbern. Unsere Erika hat nach Jahren der Trennung ihre Kinder wiedergesehen und sie sofort erkannt! Als wir das gesehen haben, wussten wir, dass unser Weg richtig ist.“

Viel positive Resonanz

dsc02713Die Idee eines Kuhaltersheims stieß auf viel positive Resonanz, so beteiligten sich beispielsweise regionale Firmen finanziell an dem Projekt. Über die Homepage des Vereins und durch Zeitungsartikel wurden einige Paten gewonnen, so dass mittlerweile 30 Kühe vollständig über Patenschaften finanziert werden können. Viele weitere Tiere warten aber noch auf Paten, denn nur wenn alle Tiere einen tierlieben Geldgeber finden, kann der Altersruhesitz für Milchkühe auf Dauer überleben. Denn zu den Futter– und Tierarztkosten für die Kühe kommen auch noch weitere Ausgaben, beispielsweise für den Bau von Weideunterständen oder die Anschaffung von Futterraufen. Im Moment baut die Familie außerdem einen neuen Laufstall für ihre Kühe, damit sie nie wieder im Winter in den alten Anbindestall müssen.
Neben vielen positiven Reaktionen stieß die Familie insbesondere bei vielen Bauern in der Umgebung auch auf Unverständnis. Kühe auf der Weide gehören offensichtlich nicht bei jedem Anwohner zum Bild artgerechter Landwirtschaft. „Einige Leute kritisierten sogar, dass unsere Kühe auf der Weide sein dürfen, weil sie ja dann muhen. Anscheinend gibt es selbst im ländlichen Bereich Leute, die so etwas stört.“, erinnert sich Wilma Michiels an anfängliche Auseinandersetzungen mit einigen Nachbarn. Auch das hängende Euter von Kuh Erika sorgte schon für Empörung, hier wurde gar gefordert, die Kuh einzuschläfern. Diese Reaktionen zeigen, wie weit sich unsere Gesellschaft mittlerweile von artgerechter Landwirtschaft und tierfreundlicher Nutztierhaltung entfernt hat. Kühe, die in ihrem ganzen Leben kein Gras zu Gesicht bekommen und Kälber, die ihren Müttern entrissen werden, sind mittlerweile für viele Verbraucher normal.


Eine tolle Idee – Unterstützt von der ETN-​Stiftung

dsc02706Erika & friends“ setzt sich mit dem Konzept des Kuhaltersheim gegen die heute so leichtfertig akzeptierten Praktiken in der Nutztierhaltung ein. Während in konventionellen Milchbetrieben die Kühe maximal 5 Jahre alt und bei nachlassender Milchleistung geschlachtet werden, dürfen die Tiere der Familie Michiels in Würde alt werden. Viele der Kühe haben wie Erika bereits tausende Liter Milch gegeben und nun sollen sie für diese jahrelange harte Arbeit auch belohnt werden. Das Engagement der Familie Michiels zeigt, dass es eben nicht in Ordnung ist, wenn Kälber von ihren Müttern getrennt werden, wenn Kühe einfach ausrangiert werden, weil die Leistung nachlässt oder wenn Milchkühe tagaus tagein im Stall stehen müssen. Die Michiels‘ zeigen, dass Kühe mehr sind als willenlose Milch– und Fleischlieferanten und weil auch die ETN-​Stiftung sich besonders für ein Umdenken in der „Nutz“tierhaltung einsetzt, unterstützen wir das Engagement von „Erika & friends“ tatkräftig. Die ETN-​Stiftung hat eine Vollpatenschaft für Ochse Carlson auf dem Bauernhof übernommen und auch ein neuer, dringend benötigter Zaun wird von der Stiftung finanziert. Kuh Erika und ihre Artgenossen zeigen uns, dass jede Kuh einzigartig ist und es verdient wie ein fühlendes Wesen behandelt zu werden. Deshalb unterstützen wir die Idee, die hinter „Erika & friends“ steckt, besonders gerne!

www​.erikaand​friends​.de


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